Esch, im herbstlichen Mai. Treue
Leser der wasserschweinischen Postille erinnern sich: Vor rund einem Jahr wurde
in diesen Spalten mehrfach auf die Jeff Baden-Plagiatsaffäre hingewiesen. Nun
liegt das betreffende juristische Gutachten vor. Es führt auf insgesamt acht
Seiten und anhand zahlreicher Beispiele vor, dass es sich bei dem Artikel „Vom
Parnassus bis hinter den Atlantik. Literarisches Schreiben in Luxemburg“,
erschienen in der Nr. 30 des saarländischen Kulturmagazins „Opus“, in der Tat
um ein Plagiat handelt – ein Umstand, der damals, vor einem Jahr und aus nicht
immer offensichtlichen Gründen, von einigen Seiten bezweifelt wurde. In
besagtem „avis juridique“, das an den Verfasser des ursprünglichen Textes
ergangen ist und das der Redaktion der Capybara Gazette integral vorliegt,
heißt es u. a.: „Monsieur Baden ne reprend pas seulement quelques paragraphes
de votre œuvre, mais reprend sa structure et son esprit de manière
systématique. (...) Plusieurs phrases sont rédigées de manière quasi-identique.
(...) La quasi-intégralité de son article suit de manière frappante la
structure de votre œuvre et reprend
votre article en des termes similaires. (...) au vu de ces considérations,
(...) le sieur Baden a (...) violé vos droits d’auteurs.“ Da Badens „Werk“ in
einer saarländischen Publikation veröffentlicht wurde, werden sich demnächst
deutsche Gerichte mit dem Plagiatsfall zu beschäftigen haben.
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