25. Dezember 2012

P. O. BOX (17): SCHÖNE LITERARISCHE BESCHERUNG?

Esch am See. Tania Naskandy ist definitiv ein anderer. Aber nun soll ich Nico Valentin sein! Das behauptet jedenfalls Leserin S. B. (Name und Mailadresse sind der Redaktion DER CAPYBARA GAZETTE bekannt), die just am Vorabend von Heiligabend einen elektronischen Brief verschickt hat, in dem sie den Verfasser vorliegender Neuigkeit des Pseudonym-Gebrauchs bezichtigt. Aber lesen Sie selbst: “Guten Abend Herr H., wieso nennen Sie sich denn plötzlich Nico Valentin? Gefällt Ihnen der eigene Name nicht mehr? Leider verwenden Sie nicht viel Sorgfalt auf Ihre Tarnung. Durch den Namenswechsel werden Ihre Texte übrigens nicht besser. Das alles wirkt wie ein schaler Con Dao-Aufguss.“
Frechheit!, findet Herr H., ohne zunächst zu wissen, worauf die erboste Dame denn eigentlich anspielt. Aber ein kurzes Guggeln bringt Aufklärung. Besagter „Nico Valentin“ hat unlängst im Eschsauerer Verlag Op der Lay von Robert „Gollo“ Steffen einen Erzählungsband mit dem Titel „Epidauros läit um Mier” veröffentlicht. Nun, Wasserschweine sind bekanntlich keine Meeresbewohner, sondern Sumpfhocker, deshalb dauert es manchmal eine Weile, bis sie solche Publikationen sowohl en gros als auch en détail zur Kenntnis nehmen. Aber spannend wär’s ja schon herauszufinden, wieso die pfiffige Buchleserin – eine aussterbende Rasse, wie wir längst wissen – auf den Pseudonym-Verdacht kam und weshalb sie sich hier wie dort über mangelnde Qualität beschwert. Kann jemand helfen? Weiß jemand mehr? Kann einer handfeste Beweise vorlegen? Zuschriften bitte an die Chefredaktion dieses exklusiven Magazins, das bekanntlich in keinem noch so mies bestückten Zeitungsladen zu finden ist.
By the way: Seit kurzem steht also fest, dass weder Tania Naskandy noch Nico Valentin noch irgendwelche dahergelaufenen Wasserschweine sich und ihre gedruckten Hervorbringungen im Jahr 2013 auf den Buchmessen in Frankfurt und Leipzig präsentieren können müssen wollen werden. Jedenfalls nicht auf einem großherzoglichen Nationalstand, denn dafür fehlen in diesen Zeiten die Kröten. Es sei denn, die buchaffinen Herr- und Tierschaften schaffen es quasi privat, dem Kulturministerium die nötige Kohle aus seinen notorisch mageren Rippen zu leiern, was wohl einem Wunder gleichkäme, denn bekanntlich fließt der ganze Zaster eher in Musik, Film und andere „chouchous“ der zuständigen Ministerialbeamten, die Frankfurt höchstens wegen der Würstchen und Leipzig eher dank der Keksindustrie kennen. So viel dazu! Trotzdem einen tollen Rutsch in ein strahlendes neues Jahr wünscht ... Na, Sie wissen schon: Chigüire &  Co.   

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen